Presse-Spiegel
Für Nord- und Ostsee ist es eine Minute vor Zwölf!
In der Vergangenheit haben wir Sie/Euch auf unsere Ausstellung und die Vortragsreihe zu „Ostsee in Gefahr“ aufmerksam gemacht. Inzwischen hatten wir eine Diskussion mit Fachleuten und Politiker*Innen aus SH und dem Bundestag. Leider mussten wir feststellen, dass das Thema immer noch nicht in allen Köpfen angekommen ist. Von daher haben wir ein Schreiben mit einer Forderung erstellt, die an verschiedene Politiker*Innen in Bund und Land verschickt wurde. Die Haushaltsberatungen für 2023 laufen, von daher ist eine gewisse Eile geboten.
Podiumsdiskussion am 11. September 2022 mit:
Claus Böttcher – Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN)
Andreas von der Heydt – Leiter Umweltschutzamt Kiel
Daniel Schneider – MdB und Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion zum Thema Munitionsräumung in der Ostsee
Mathias Stein – MdB und Mitglied im Verkehrsausschuss
Ingrid Lietzow – Vorsitzende Maritimes Viertel – Kultur am Kanal e.V.
Prof. Dr. Jens Greinert – GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Uwe Wichert – Berater des MEKUN Schleswig-Holstein
Prof. Dr. Edmund Maser – Direktor des Instituts für Toxikologie und Pharmakologie der Christian-Albrechts-Universität Kiel
Serpil Midyatli – Abgeordnete des Schleswig-Holsteinischen Landtags
Kulturkompass
Der fast vergessene Gedenkstein am Kanal
Der Verein „Maritimes Viertel“ hat sich des Gedenksteins angenommen.
Wir haben inzwischen die kleine Stele verbessert und den Stein denkmalschutzgerecht restaurieren lassen.
Ein Erkundungs-Spaziergang auf der Ostseite der südlichen Auffahrt zur Holtenauer Hochbrücke führt zum Gedenkstein.
Diese „Ehe“ hält schon seit 125 Jahren!
Am 21. Juni vor 125 Jahren wurde sie vom Kaiser Wilhelm II in Kiel-Holtenau besiegelt, indem Nord- und Ostsee miteinander verbunden wurden. Mit großem Pomp weihte er den neu erstellten Kaiser-Wilhelm-Kanal ein, der erst später in >Nord-Ostsee-Kanal< umbenannt wurde. International ist diese 100 km lange künstliche Wasserstraße bekannt als Kiel Canal.
Wir werden dieses Ereignis im nächsten Jahr angemessen würdigen mit über 20 Vorträgen, Veranstaltungen, Lesungen, Theateraufführungen und vielem mehr.
Im Eingangsrelief des kleinen Leuchtturms auf der Nordseite der Holtenauer Schleuseneinfahrt zeigen Nordsee und Ostsee ihre symbolhafte Verbindung, die ununterbrochen seit 125 Jahren besteht.
Der NDR zeigt in einem Doku-Drama die achtjährige Baugeschichte des Kanals. Über 9000 Arbeiter schufteten für einen kargen Stundenlohn, untergebracht in Barackenlagern und ausgesetzt der Cholera, der Seuche der damaligen Zeit. Mehrfach musste das Kanalbett erweitert werden; die neueste Baumaßnahme beginnt in diesen Tagen.
Im Vorgriff auf die anstehenden Feierlichkeiten im nächsten Jahr zum 125+1 jährigen Jubiläum zeigen wir diesen bemerkenswerten Film, dessen Spielszenen Hubertus Meyer-Burckhardt moderiert, am Jahrestag der Kanaleröffnung, am 21. Juni.
Gespräche fanden statt mit: Dr. Ulf Kämpfer (Oberbürgermeister Kiel), Dietrich Duppel (Autor des Films), Marc Brasse (Redaktionsleiter des Films), Rolf Fischer (Historiker)
„Nein, nicht schon wieder!!“
„Nein, nicht schon wieder!!“ mag der Schleusenmeister gerufen haben, als er auf seinem Bildschirm sah, wie das hoch beladene Containerschiff AKACIA langsam auf das geschlossene Schleusentor zufuhr, es rammte und sich mit dem Bug tief in das Metall bohrte. Seit der Reparatur des Tores liegt ein herausgeschnittenes sehr verbogenes Metallstück in der Schleusen-Ausstellung des Vereins Maritimes Viertel in der Wik.
Auf jedem Verkehrsweg – Schiene, Straße oder Kanal – passieren immer wieder Unfälle, aber in einer Schleuse sind die Folgen an den Schiffen und der Schleusenanlage oft besonders eindrucksvoll – und teuer. Am 2. Januar 2007 rammte der Tanker BOW SIRIUS ein Schleusentor in Holtenau. Die Reparaturen nach dieser Havarie kosteten über 2 Mio. Euro.
Damit die Schleuse kurzfristig wieder in Betrieb gehen kann, liegen Ersatztore am Ufer im Kanal, die dann eingeschwommen und in die Führungen eingesetzt werden können. Zur Bauzeit der Schleuse vor 125 Jahren wurden die Metallteile noch vernietet, eine Kunst, die heute nicht mehr eingesetzt werden kann und daher müssen bei Reparaturen Verschraubungen alles zusammen halten. Zerstörte Metallteile der damaligen Konstruktion können nicht verschweißt werden, da sich das alte Material dafür nicht eignet. So wird jede Reparatur zu einer zeit- und kostenaufwändigen Einzelanfertigung, die nur noch von wenigen Spezialfirmen beherrscht wird.
Im Sonderheft zum 100 jährigen Kanal-Jubiläum berichteten die Kieler Nachrichten „bis zu 100 mal kracht´s jährlich im Kanal“. Heute kann das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Holtenau diese Zahl reduzieren „große Havarien sind selten, Alleinunfälle in die Böschung gibt´s ca. 1/Monat“. Aber leider müssen auch Tote registriert werden, wie vor über 45 Jahren in einer Nacht sogar 6 Fallschirmspringer.
Wer dazu Details erfahren möchte, kommt zur geöffneten Schleusenausstellung – Arkonastr. 1 – 24106 Kiel
Es ist soweit … Kanalgeschichte neu in Szene gesetzt
„Wie lange liegt denn ein Schiff in der Schleuse?“ fragt Svenja, die für ihr Schulprojekt extra aus Eutin angereist ist. „Und warum wird in Brunsbüttel eine 5. Schleuse neu gebaut und hier in Holtenau gibt es nur 4 Schleusen?“ Diese und weiterführende Fragen beantworten wir in der Schleusen-Ausstellung des Vereins Maritimes Viertel in der Wik.
Nach der Winterpause haben die Vereinsmitglieder alle Poster neu gestaltet und aktualisiert, die Ausstellungstücke neu geordnet und für die Besucher in attraktive Positionen gerückt. Nun fällt es auch leichter, größeren Besuchergruppen die Exponate während einer Führung zu erklären.
Bau und Betrieb der Schleusenanlage des Nord-Ostsee-Kanals in Holtenau werden gezeigt, detailreiche Modelle blinken, bewegen sich und zeigen so die Funktionsweisen historischer und aktueller Schleusen. Bau- und betriebstechnische Einzelobjekte demonstrieren, wie aufwändig es ist, eine solche riesige Anlage rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres betriebsbereit zu halten.
Die neugestaltete Schleusenausstellung wird am Freitag, den 17. Januar, um 18 Uhr in einer Vernissage neu eröffnet. Das Querflötentrio Uliana, Victoria, Adelia wird den musikalischen Rahmen geben, Grußworte vom Wasser- und Schifffahrtsamt sowie der Vereinsvorsitzenden leiten über zu einer Führung durch die neue Ausstellung. Gäste sind herzlich willkommen.
Arkonastr. 1, 24106 Kiel